Die Sonderstellung des Menschen beruht vor allem auf drei Fähigkeiten:

• Wir besitzen die Fähigkeit, mit Hilfe der Sprache unsere Welt symbolisch abzubilden und komplexe Zusammenhänge von Individuum zu Individuum weiterzugeben, wodurch vielschichtige Kooperationen zwischen einer großen Zahl von Individuen möglich sind.
• Wir besitzen die Fähigkeit zur Reflexion. Das heißt, wir können über unser Denken und Handeln nachdenken. Dabei begeben wir uns in die Position eines Dritten und beobachten uns quasi von außen.
• Wir besitzen die Fähigkeit, in einem Umfang Regelhaftigkeiten in unserer Umwelt zu entdecken, wie das kein anderes Lebewesen auch nur annähernd kann. Deshalb besitzen wir die Fähigkeit, Wissenschaft zu betreiben.

Mit diesen Fähigkeiten ist der moderne Mensch (Homo sapiens sapiens) allen anderen Lebewesen haushoch überlegen. Mit ihm taucht zum ersten Mal in der Evolutionsgeschichte eine Spezies auf, die die Selbstorganisationsprozesse in der Biosphäre in einem nie gekannten Ausmaß dominieren kann. Das bedeutet aber auch, dass wir Menschen ein Katastrophenpotential besitzen, das bisher nur abiotischen Faktoren wie Meteoriteneinschlägen oder der Plattentektonik vorbehalten war.

Wie unklug wir Menschen in der Vergangenheit mit unserer Sonderstellung umgegangen sind, belegen die Befunde der Archäologie und Geschichtsforschung ( oben unter  "Geschichte der Mensch-Umwelt-Beziehung" dargestellt). Alle bisherigen Hochkulturen endeten in regionalen Zusammenbrüchen. Der ständig wachsende, zusätzliche Energieinput (dank fossiler und nuklearer Brennstoffe), erlaubt es der europäischen Zivilisation und ihren Nachahmern bisher, die primitive und ineffiziente Landnutzung vergangener Hochkulturen beizubehalten.